Feldkirchen

Über den 1. Mai habe ich nach langer Zeit mal wieder Feldkirchen besucht und ein paar Flüge in Kärnten gemacht.
Generell war das Wetter in dieser Zeit durch den Südwind mit Stau und Föhn geprägt. Von Feldkirchen nach Westen hin wurde die Bewölkung immer dichter und ein Flug nach Südtirol war nicht möglich. Nach Westen verstärkte sich der Wind, so dass die etwas sonnigeren Verhältnisse ebenfalls nur schwer nutzbar waren.
Trotz der noch schlechteren Vorhersagen war es an allen Tagen möglich, zu Fliegen.

Blick Richtung Nordwesten, links das Drautal, rechts das Gegendtal

 

Jedoch war die Thermik eher schwach und oberhalb Kammhöhe sehr zerrissen. Im Gegenzug waren lokale Wellenflüge möglich.
Ich konnte zwei Flüge in der Platzumgebung machen und z.B. in Drau-, Gail- und Gurktal wenigstens einfliegen. Größtenteils flog man im Hangwind etwa auf Kammhöhe, was aber grundsätzlich auf diesen "Rennstrecken" recht gut geht. Die Außenlandemöglichkeiten sind dort auch sehr gut, genausogut wie im Sauerland. Leider lagen teilweise die Wolken auf und alle klassischen Strecken waren früher oder später blockiert.
Am 1. Mai war besseres Wetter...

 

 

... - trotz schlechter Vorhersage - und die Thermik war durchaus ordentlich mit Steigwerten von 1,5-2,5 m/s. Mit 2800-3000m Basis war es auch möglich direkt in höheres Gelände einzufliegen, wo es wie vorhergesagt auch gut lief. Ich bin über Mauterndorf an den Hauptkamm (Predigtstuhl, Schladminger Tauern) geflogen, wo ich mich aber angesichts des Winds von ca.50km/h entschieden habe nicht zu queren.

Anflug Hauptkamm

Der Rückweg hat leider wegen eines Absaufers recht viel Zeit beansprucht - aber immerhin besser als eine Außenlandung. Einmal die Flattnitzer Höhe gequert (Turracher war zu hoch) gings wieder bequem weiter. Man sieht schon an der Helligkeit der Fotos, dass dieser Tag angenehmer zu fliegen war
Auf den beiden ersten Flügen habe ich den Motor genutzt, hierzu ein kurzes Fazit: Wenn lehrbuchmäßig frühzeitig querab eines Außenlandefelds oder Flugplatzes gestartet, ist auch der Turbo in den Bergen brauchbar. Es ist aber in meinen Augen unabdingbar, zu verstehen, dass er nur nutzt, wenn man volle Orientierung über Steiggebiete und Sinkgebiete hat. Denn während man Steigen (oder ruhige Luftmasse) wunderbar ausnutzen kann und so sehr flott wieder Höhe gewinnt, bringt der Motor doch nur 1,2 m/s Steigen. Das bedeutet, dass man so wenig wie möglich Sinken durchfliegen muss. Hat man die Orientierung verloren, wird einen der Motor nicht mehr sicher hochbringen.
Die Bedienung des Turbos ist je nach Ausstattung unterschiedlich und lediglich in Hinblick auf die Propellerstellung einfacher als bei anderen Systemen. Eine Einweisung ist auf jeden Fall sinnvoll, vor allem um die Geräuschkulisse richtig deuten zu können. (Laut ist er immer, aber ob er richtig läuft, hört man nur mit Erfahrung)
Der Discus (BT WL) fliegt sich angenehm und einfach, vergleichbar mit der LS4, und ich hatte nicht das Gefühl dass der Preisunterschied gerechtfertigt ist. Das Höhenruder ist spürbar empfindlich.
Das LX7007 wirkt immernoch altertümlich und jedem PDA unterlegen. Besonders die Luftraumdarstellung ist weiterhin nervig langsam. Ein echter Entwicklungsschritt hat da wohl wirklich erst mit LX8000/9000 stattgefunden. Der Rechner ist (ohne Kompassanbindung) nicht genauer als XCSoar.
Für Alpenflüge im Frühjahr ist Feldkirchen meiner Meinung nach gut geeignet. Ich denke, im Frühjahr ist der Einstieg regelmäßig gut machbar. Bei schlechtem Wetter hat der Platz vielleicht sogar Vorteile gegenüber Nötsch und vor allem Lienz.