Regensburg

Nachdem uns die Chancen, aus Amöneburg abfliegen zu können recht gering schienen, hatten wir beschlossen ein Stückchen mit dem Anhänger zurückzulegen.

Also den Twin abgerüstet und auf zur Wasserkuppe. Nach einer kurzen Stippvisite beim Oldtimer-Segelflugclub rüsteten wir wieder auf und schoben den Flieger nach einer kleinen Mittagspause an die Startstelle 06.

 

 

Und schon bald zeigte sich, dass unsere Entscheidung Gold wert war, denn südlich der Wasserkuppe bildeten sich erste Wolken, während nördlich alles blau blieb. Von der Segelflugschule wurden wir mit einer Remo auf 600m über Platz gezogen und glitten sofort zielstrebig Richtung Wolken ab. An der Wasserkuppe kein Problem, denn bei 1500m Ausklinkhöhe über NN sind mehrere Plätze im Gleitflug erreichbar.

Nachdem der erste Bart ausgekurbelt war begann das Vergnügen und wir hatten bereits nach wenigen Kilometern sichere Ankunftshöhe für unser (etwas zu vorsichtig gewähltes) Ziel Leuzendorf. Selbstverständlich sind wir direkt weitergeflogen und haben das hervorragende Wetter genutzt. Über Hammelburg und Kitzingen ging es also Richtung Süden, vorbei an Giebelstadt und Niederstetten, bis wir auf Höhe Ansbach endlich den Nürnberger Luftraum passieren und links abbiegen konnten.

Das thermisch nicht so berühmte Nördlinger Ries ließen wir rechts liegen und flogen über Eichstätt nach Beilngries. Hier erwischten wir um kurz vor Sechs nocheinmal einen guten Aufwind und konnten so noch etliche Kilometer abgleiten - genau passend für einen sicheren Anflug auf das Segelfluggelände Oberhinkhofen.

Das Regensburger Segelfluggelände erreichten wir in ca. 700m GND, so dass wir noch genug Höhe hatten, um uns bemerkbar zu machen. Dies war notwendig geworden, weil auf den letzten Metern die Funkverständigung derart schlecht geworden war, dass wir uns nicht mehr sicher waren, ob man uns verstehen konnte. Letztlich hatten uns die Regensburger aber doch noch ausreichend verstehen können. Nach sanftem Aufsetzen rollten wir direkt auf unsere nächtliche Parkposition aus und wurden sogleich freundlich begrüßt.

Während des gesamten Fluges hatten wir erstklassige Unterstützung von den verschiedenen FIR-Lotsen und alle auf dem Weg gelegenen Sperrgebiete waren inaktiv. Die Verständigung mit unserem Begleiter Gerd war leider nicht erfolgreich, so dass er zunächst nach Leuzendorf gefahren war. Als wir ihn nach der Landung anriefen war er gerade dort angekommen und hatte nun leider noch einige Stunden Fahrt nach Regensburg vor sich.

Unterdessen genossen wir erstmal ein bayrisches Bier und machten uns dann mit der Regensburger Jugendgruppe auf in einen Biergarten in der Stadt mit der größten Kneipendichte Deutschlands. Als dann Gerd spät abends ankam wechselten wir schnell ins Hofbräuhaus, damit er auch noch etwas zu Essen bekam. Unsere Gastgeber führten uns dann noch zurück zum Flugplatz, welcher in einem ehemaligen Militärgelände liegt und (für meinen Geschmack) schon sehr unübersichtlich ist. Am nächsten Morgen sollte dann der Flugbetrieb um 0900 starten.

Der Flug von der Wasserkuppe war insgesamt 291km lang, die wir mit einem Durchschnitt von 71km/h in 4:12h zurücklegten. Er brachte uns Platz 11 in der Hessen-Tageswertung ein.

Hier ist der Flug im OLC zu betrachten: http://www.onlinecontest.org/olc-2.0/gliding/flightinfo.html?dsId=1744114

Und hier sind ein paar Fotos in unserer Galerie: http://edkp.de/index.php?option=com_jfusion&Itemid=105&g2_itemId=18888