Die letzte Etappe

Kurz nach 8 Uhr schälen wir uns aus den Zelten bzw. dem Hänger. Die ersten Oberhinkhofener finden sich kurz darauf am Platz ein und versorgen uns mit einem guten Kaffee. Gegen 9 Uhr herrscht ob des guten Wetters schon reges Treiben und mit dem Aufrüsten wird begonnen. Zur Unterstützung unserer Tagesplanung werden wir mit ausgedruckten Wetterdaten versorgt. Herzlichen Dank für die tolle Unterstützung.

Unsere ursprüngliche Planung an die Alpen zu fliegen geben wir wegen der doch recht mäßigen Prognose für das Alpenvorland auf. Stattdessen entschließen wir uns den Bayrischen Wald anzufliegen und uns dann Nordwärts auf den Nachhauseweg zu machen. Die Vorhersage dafür stimmt uns ausgesprochen optimistisch.

Mehrmals sieht Phillippe die „ersten Quellungen“, aber erst kurz nach 12 Uhr sieht es tatsächlich nach stabiler Thermik aus. Wir entschließen uns zum Start.

 

 

Eigentlich wollten wir den Twin in eine sichere Höhe schleppen lassen, allerdings konnte Phillippe dem Bart in 400 m über Grund nicht widerstehen und wir verabschieden uns aus dem Schlepp. Danke an den Schlepppiloten, der die Thermik gut getroffen hat.

Auch wenn es durch den strammen Nordostwind zäh nach oben geht, erreichen wir die Basis und fliegen ab. Den Bayrischen Wald lassen wir dann doch rechts liegen und gehen stattdessen auf Nordkurs. Bereits in der Nähe von Bayreuth verlässt uns das elektronische Helferlein in Form unseres Navigationsgeräts. Aber man glaubt es kaum, man kann tatsächlich auch nach Karte navigieren. Über Bamberg geht es weiter nach Schweinfurt und dort haben wir sogar Kontakt zu unserem Rückholer Pascal. Wenn wir nicht so hoch gewesen wären – die Basis lag bei 2700 m MSL, hätten wir ihn vielleicht sogar unter uns gesehen.

Der weitere Kurs treibt uns dann entlang der A 7 wieder stärker Richtung Norden. Bis auf das ED-R bei Grafenwöhr bekommen wir ohne Probleme, sowohl von München Info als auch später durch Langen Info ein freundliches „Inaktiv“ zu hören. Damit blieben uns einige unangenehme Umwege erspart. Über Hammelburg geraten wir in den Bereich des Frankfurter Luftraums. Das soll uns dann auch zum Verhängnis werden, denn dort dürfen wir nicht höher als 1981 m MSL und verlieren so den Anschluss an die Basis. Die Wolkenlücken sind einfach zu groß geworden und die Gegenwindkomponente hat uns immer etwas gebremst.

Am Taufstein nahe Schotten ist es dann soweit und der Bart gibt nicht mehr genug her. Es ist kurz nach 18 Uhr und die Thermik zerfällt auf Kurs. Wir entschließen uns ein unnötiges Risiko zu vermeiden und landen sicher auf dem Gelände der Segelflieger vom Hoherodskopf. Pascal wurde kurzerhand informiert und bereits gegen 19:30 war der Twin im Hänger verstaut.

Trotz des Gegenwinds haben wir immerhin 324km in fünfeinhalb Stunden zurückgelegt.

Viel wichtiger aber war die tolle Erfahrung unseres ersten Wandersegelflugs – sehr zur Nachahmung zu empfehlen. Überall wurden wir herzlich aufgenommen und betreut. Schön das es so viele gute Fliegerkameraden gibt.

Der Flug im OLC: http://www.onlinecontest.org/olc-2.0/gliding/flightinfo.html;jsessionid=8BD62071969C678FFF4E42C11C67FEE0?flightId=-1904887408

Und ein paar Fotos vom Tag: http://edkp.de/index.php?option=com_jfusion&Itemid=105&g2_itemId=18962